Biografie

Nach einer Ausbildung in Tanz und Schauspiel und Ihrer Promotion in Psychologie (Dr. rer. nat) fand Kathrin Walder mit Ende zwanzig zum klassischen Gesang. Bis heute sind es über 75 verschiedene Produktionen, in denen sie auf der Bühne oder vor der Kamera stand.

Von Beginn an war und ist zeitgenössische Musik eine große Leidenschaft. So wirkte Kathrin Walder allein als Sängerin an über fünfzehn Uraufführungen mit, darunter die Opern Cadence Macbeth (Rolle Wyrd) und A Strange Meeting (Mother/Fiancee) von Norbert Zehm und Peter Wolf.

Die Oper Cadence Macbeth wurde 2010 vom Tiroler Landestheater unter der Intendanz von KS Brigitte Fassbaender in Auftrag gegeben. Bereits im Zuge Ihrer Ausbildung in London (Baylis Programme, English National Opera) wirkte sie im speziell für die Abschlussaufführung komponierten Werk Pierrot: A biography von Orlando Gough mit.

Ein weiteres Projekt dieser Art war die Rolle der Dritten Verwundung in einem Auftragswerk der Erzdiözese München/Freising in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsoper: Transformation von Konstantia Gourzi, das unter großem medialem Interesse in der Jesuitenkirche Sant’Ignazio di Loyola in Rom 2018 uraufgeführt wurde.

Solistisch sang und spielte Kathrin Walder im klassischen Bereich u.a. Carmen und Mercédès in Carmen, Ježibaba in Rusalka, Polina in Pique Dame, Flora in La Traviata, Hänsel in Hänsel und Gretel, Agnes in Die verkaufte Braut, Paquette in Candide, die Zweite und Dritte Dame in Die Zauberflöte und Barbara Delaqua in Eine Nacht in Venedig (Felsenstein Ausgabe).

Ihre Karriere ging stetig bergauf und so konnte sie 2020 noch Carmen in einer Open-Air Produktion in der Schweiz darstellen, bevor das Coronavirus die Welt zum Stillstand brachte.

In der Zeit von 2020 bis heute hatte Kathrin Walder die Möglichkeit im neu gegründeten Format eines Projektchores an der Bayerischen Staatsoper mitzuwirken, so beispielsweise im 12-köpfigen Frauenensemble (4-stimmig) in der deutschen Uraufführung von 7 Deaths of Maria Callas mit Marina Abramović (2021/2022), die als Streaming ohne Publikum und später mit begrenztem Publikum stattfinden konnte.

Engagements als professionelle Aushilfe im Chor der Bayerischen Staatsoper umfassten die preisgekrönten Produktionen Krieg und Frieden mit Vladimir Jurowski und Dmitri Tcherniakov (2023), und Die Teufel von Loudun (2022 und 2023) mit Vladimir Jurowski und Simon Stone. Konzerte waren u.a. die Symphonie Nr. 8 Es-Dur von Mahler unter dem Dirigat von Kirill Petrenko (2024), und das Gedenkkonzert zu Ehren Sir Peter Jonas unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta (2022).

Eine weitere Leidenschaft von Kathrin Walder ist das Singen in kleinsten Formationen. Unter anderen brachte sie kammermusikalische Stücke von Norbert Zehm (für Violine, Cello, Klavier Gesang und Soundeinspielungen) mit Musikern des London Symphony Orchestra zur Uraufführung.

Ein Herzensprojekt wird im Februar 2025 realisiert: Ein Liederabend mit Tanz, begleitet von der Pianistin und Liedbegleiterin Sophie Raynaud. Das Programm beinhaltet Werke von Alma und Gustav Mahler, Berg, Zemlinsky, Prokofieff, Dorati, Britten, Weir u.a.

Projekte vor Ihrer Zeit als klassische Sängerin beinhalten Engagements als Tänzerin wie beispielsweise in einer Produktion im Theater an der Wien, im Rahmen der Freilichtspiele Schwäbisch-Hall, in der UA des Tanztheaters Otto Dix mit Marie Stockhausen in der Titelrolle, als Schauspielerin bei Soko Kitzbühel, Der Bergdoktor, und unterschiedliche Auftritte als Sängerin im Jazz-Oktett Die Tempelsänger.

Ihre musikdramatische Ausbildung in London, Wien und München runden Meisterkurse mit KS Giacomo Aragall, Prof. Josef Loibl, Prof. Maria Venuti, KS Anna Tomowa Sintow und KS Grace Bumbry ab.

Für den dreiwöchigen Opernkurs „TOP-Opera“ (Leiterin: Elizabeth Bachmann, USA) erhielt Kathrin Walder ein Stipendium der Tiroler Landesregierung und für ihr Ausbildungsjahr in London – „The Knack“: Baylis Programme an der English National Opera – ein Stipendium der Eduard-Wallnöfer Stiftung.

Bekannte Regisseure und Dirigenten waren u.a. Alonso Barros, Maxine Braham, Piet Drescher, Leah Hausmann, Konstantia Gourzi, Mary King, Rufus Norris, Achim Plato, Leopold Huber, Nicola Raab und Georg Staudacher.

Neben zukünftigen Engagements im Projektchor der Bayerischen Staatsoper möchte sich Kathrin Walder vermehrt wieder solistischen Aufgaben widmen. Partien in Erarbeitung sind Erda, Waltraute, Fricka, Sigrune, Octavian, Charlotte, Dalila, Olga u.a.